Die EU verbietet die meisten Importe von russischem Öl, während Kiew und Moskau in Luhansk kämpfen | Weltnachrichten

KIEW/LVIV: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich am Montag darauf geeinigt, die meisten Importe russischen Öls in den Block der 27 Nationen zu verbieten, als ukrainische und russische Streitkräfte am Stadtrand von Sievierodonetsk, der letzten Stadt, die noch von Kiew in der strategischen ukrainischen Provinz Luhansk gehalten wird, kämpften. Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, sagte auf Twitter, das auf einem EU-Gipfel in Brüssel vereinbarte Verbot würde sofort mehr als zwei Drittel der Ölimporte aus Russland abdecken, „wodurch eine riesige Finanzierungsquelle für seine Kriegsmaschinerie abgeschnitten würde“.

Die Staats- und Regierungschefs der EU einigten sich beim Treffen in Brüssel auch darauf, die größte russische Bank, die Sberbank, vom SWIFT-System zu trennen und drei weitere russische Staatssender zu verbieten, fügte Michel hinzu.

Die Staats- und Regierungschefs sagten, sie hätten sich darauf geeinigt, bis Ende dieses Jahres 90 % der Ölimporte aus Russland zu kürzen, und damit eine Sackgasse über die bisher härteste Sanktion des Blocks gegen Moskau seit der Invasion der Ukraine vor drei Monaten gelöst.

#EUCO hat sich heute Abend auf ein sechstes Sanktionspaket geeinigt.

Es wird ein Verbot von Ölimporten aus #Russland ermöglichen.

Die Sanktionen werden sich unmittelbar auf 75 % der russischen Ölimporte auswirken. Und bis Ende des Jahres werden 90 % des nach Europa importierten russischen Öls verboten. pic.twitter.com/uVoVI519v8

– Charles Michel (@eucopresident) 30. Mai 2022

Sie waren sich einig, dass das Ölembargo Ausnahmen für Ungarn beinhalten würde – ein Binnenland, das stark auf Rohöl aus Russland angewiesen ist und das das Haupthindernis für ein Abkommen war – und andere, die sich Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Schritts machen.

Kurz vor der Ankündigung sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Situation in der Donbass-Region sei „extrem schwierig“ geblieben, wo Russland den Schwerpunkt seiner militärischen Bemühungen hat, nachdem es im März nicht gelungen ist, die ukrainische Hauptstadt Kiew zu erobern.

Selenskyj hatte die EU als zu weich gegenüber Moskau bezeichnet, als es den Anschein hatte, dass die Staats- und Regierungschefs keine Einigung über das Ölverbot erzielen würden.

Russland hat versucht, die gesamte Donbass-Region, bestehend aus Luhansk und Donezk, einer anderen Provinz, die Moskau im Namen separatistischer Stellvertreter beansprucht, zu erobern.

Die Eroberung von Sievierodonetsk und seiner Partnerstadt Lysychansk am gegenüberliegenden Ufer des Flusses Siverskyi Donets würde Moskau eine effektive Kontrolle über Luhansk verschaffen und es dem Kreml ermöglichen, nach mehr als drei Monaten des Todes und der Zerstörung in der Ukraine eine Form des Sieges zu erklären.

Aber indem es sich auf einen Kampf um die einzige kleine Stadt konzentriert, könnte Russland andere Gebiete für ukrainische Gegenschläge offen lassen.

In seiner nächtlichen Ansprache sagte Selenskyj, die Situation im Donbass sei „äußerst schwierig“ und die russische Armee „versuche, eine überlegene Streitmacht zu sammeln, um immer mehr Druck auf unsere Verteidiger auszuüben“.

„Die russische Armee hat dort jetzt die maximale Kampfkraft gesammelt“, sagte er über den gesamten Donbass.

Der Kreml sagte, der russische Präsident Wladimir Putin habe in Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan erklärt, Russland sei bereit, ungehinderte Getreideexporte aus ukrainischen Häfen in Abstimmung mit der Türkei zu ermöglichen.

Westliche Führer haben Russland dafür getadelt, dass es ukrainische Häfen blockiert und die Preise für Getreide und andere Rohstoffe in die Höhe getrieben hat. Die Vereinten Nationen haben gesagt, dass sich eine globale Nahrungsmittelkrise verschärft, und haben versucht, ein Abkommen auszuhandeln, um die Getreideexporte der Ukraine freizugeben.

„Der Schwerpunkt wurde darauf gelegt, eine sichere Navigation im Schwarzen und im Asowschen Meer zu gewährleisten und die Minengefahr in ihren Gewässern zu beseitigen“, sagte der Kreml über Putins Anruf bei Erdogan.

Putin sagte, wenn die Sanktionen aufgehoben würden, könnte Russland erhebliche Mengen an Düngemitteln und landwirtschaftlichen Produkten exportieren.

Selenskyj sprach auch mit Erdogan und sagte, sie hätten über Ernährungssicherheit und Verteidigungszusammenarbeit gesprochen, „und natürlich, wie man das Ende dieses Krieges beschleunigen kann“.

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